Das Stillen hat viele positive Effekte für Mutter und Kind. Es entsteht ein enger Kontakt, der die Bindung zwischen den beiden stärkt und Ihrem Kind das Gefühl von Geborgenheit vermittelt. Weiterhin ist die Muttermilch auf alle Bedürfnisse des Kindes abgestimmt und bietet die perfekte Ernährung. Durch den Hautkontakt und die zugeführte Muttermilch, kommt das Kind in Kontakt mit Bakterien und Immunglobulinen (wichtige Antikörper bei der Bekämpfung von Krankheiten). Manche Bakterien müssen erst aufgenommen werden, denn sie sind wichtig für eine intakte Darmflora, die sich bei Kindern erst nach und nach entwickelt. Ein gesunder Darm, mit intakter Darmflora, bildet eine Barriere für Krankheitserreger, somit schützt das Stillen Ihr Kind vor Infektionen.

Trinkfaulheit und Saugschwäche

Schon in der ersten Stunde nach der Geburt ist es sinnvoll das Kind zu Stillen. Das ist zwar nicht immer möglich, stimuliert jedoch den Milcheinschuss der Mutter und fördert die Mutter-Kind Bindung. Manchmal können während der Geburt verabreichte Medikamente, ein schwieriger ggf. langanhaltender Geburtsverlauf oder ein Neugeborenenikterus (Gelbsucht) zu Trinkfaulheit oder Saugschwäche führen. Die Auftretenden Kräfte während der Geburt können zu einer Anpassung von Knochen, Störungen von Muskeln, Nerven oder Gefäßen führen. Durch diese Veränderungen kann Ihr Neugeborenes gegebenenfalls nicht richtig Saugen, die Lippen nur ungenügend aneinanderpressen oder den Kopf nicht frei bewegen. Häufig erledigen sich die Probleme in den ersten Tagen von selbst. In manchen Fällen werden Kinder beim Stillen zappelig, schreien oder überstrecken sich. Auf diese Weise entsteht nur schwerlich eine entspannte Situation. Das Problem könnte eine für das Kind unangenehme Stillposition sein. Probieren Sie verschiedene Stillpositionen aus: Liegend, Sitzend, von der rechten oder der linken Seite Anlegen… Sollte Ihre Mühe nicht zum Erfolg führen, können Sie das Kind einem Osteopathen vorstellen oder die Hebamme um einen individuellen Rat bitten. Sanfte Ganzkörpermassagen für Ihr Baby können hilfreich sein, um Spannungen und Bewegungseinschränkungen zu lösen.

Stillrhythmus

Viele Mütter streben einen geregelten Stillrhythmus an. Dies ist praktisch nicht möglich, da sich die Bedürfnisse Ihres Kindes, aufgrund der Schlaf- und Wachphasen, sowie des Wachstums ändern. Das heißt, Sie sollten Ihr Kind nach Bedarf füttern. In der Regel machen Säuglinge zwischen dem 10. Und 15. Lebenstag, in der vierten bis sechsten Woche und um den fünften Lebensmonat einen Wachstumsschub durch. Die zweistündige Stillpause, zu der Experten raten, kann in diesen Zeiten häufig nicht eingehalten werden. Manche Mütter können für diese Bedürfnisse nicht genug Milch aufbringen. Das häufige Anlegen sorgt jedoch für erhöhte Milchproduktion, sodass sie meistens ohne Zufüttern auskommen.
Auch in warmen Jahreszeiten oder bei Krankheit kann es zu kürzeren Stillpausen kommen. Wegen einem erhöhten Flüssigkeitsbedarf verlangt Ihr Kind eventuell häufiger nach Muttermilch.