Schmerz ist eine komplexe Sinneswahrnehmung, die eine Schutzfunktion erfüllt. Bestimmte Rezeptoren nehmen einen chemischen, thermischen oder mechanischen Reiz auf und leiten diesen an das Gehirn weiter. Im Gehirn wird dieser Reiz verarbeitet. Erfahrungen mit Schmerz spielen eine große Rolle. Angst oder Erwartungshaltungen können Schmerzen verschlimmern. Wohingegen ungewohnte Situationen oder Stress die Schmerzwahrnehmung reduzieren können. Das bedeutet, dass unser Körper, im Verlauf eines Lebens, lernt Schmerzen zu verarbeiten und unser Schmerzempfinden modellierbar ist.

Eines der Probleme bei langanhaltenden Schmerzen, stellt das Schmerzgedächtnis dar. Während einer akuten Schmerzphase ist das verletze Gewebe schutzbedürftig. Deshalb ist dieses Gewebe in der Heilungsphase schmerzempfindlicher. Längere Schmerzzustände können dazu führen, dass nach kompletter Heilung dennoch Schmerz empfunden wird. Die Herausforderung der Schmerztherapie besteht darin, dem Gehirn die erfolgte Heilung und damit die Schmerzfreiheit zu suggerieren.

Ist keine organische Ursache für den Schmerz ersichtlich, kann dies eine enorme psychische Belastung für Betroffene darstellen. Die Erkrankung kann zu zunehmenden Ängsten und Vermeidungsverhalten führen. In manchen Fällen werden Betroffene von der Außenwelt als Simulanten bezeichnet. Ein andauerndes Schmerzverhalten kann zu Schonhaltungen führen und dadurch die Muskulatur schwächen. Dieses kann zu weiteren Beschwerden und Erkrankungen führen. So korrelieren zum Beispiel, Depressionen häufig mit chronischen Schmerzzuständen.

Wie Suggeriere ich meinem Gehirn die Schmerzfreiheit?

Ist zum Beispiel eine bestimmte Bewegung besonders schmerzhaft, unternehmen Sie den Versuch die schmerzhafte Bewegung nicht zu vermeiden. Führen Sie die Bewegung in Zeitlupe aus, bis der Schmerz sanft zu spüren ist und verlassen Sie diesen Bereich wieder, suchen Sie ihn erneut auf. Versuchen Sie den Winkel der Bewegung zu verändern. Gibt es eine Möglichkeit die Endposition zu erreichen, ohne den Schmerz zu intensiv werden zu lassen?
Diese Übungen bedürfen Ihrer vollen Aufmerksamkeit, um ihr Körpergefühl zu schulen. Entspannen Sie sich, es sollen nämlich nur sehr milde Schmerzen ausgelöst werden. Atmen Sie tief und regelmäßig!

Wie immer sind Training und Bewegung die beste Therapie. Unternehmen Sie Spaziergänge zweimal 20 Minuten am Tag. Dehnen Sie Ihre Muskulatur! Bedenken Sie die Vielfalt an Bewegungen zu der unser Körper im Stande ist.
Situationsabhängig lässt sich durch angepasste Ernährung oder Substitution von Vitaminen und Mineralstoffen der Schmerz reduzieren.
Eine weitere Möglichkeit bietet das Internet mit angeleiteter Meditation oder progressiver Muskelentspannung.