Was sind Faszien?

Faszien gehören zu den Bindegeweben und sind demnach verwandt mit Membranen, Bändern, sowie dem Knorpel- und Knochengewebe. Im menschlichen Körper erstrecken sich Faszien von Kopf bis Fuß und von außen nach innen und bilden eine dreidimensionale zusammenhängende Einheit. So entstehen fasziale Ummantelungen aus mehreren Schichten, die jegliche Körperstrukturen bedecken Als Übertragungssystem für Kräfte und als Stoßdämpfer, gewährleisten Faszien die Funktionalität des Muskelsystems und verhelfen inneren Organen zu Stabilität. Als Bindeglied zwischen intra- und extrazellulären Milieu sind sie entscheidend für den Stoffwechsel und für die Immunabwehr des Organismus. Faszien bilden demnach ein Kommunikationssystem innerhalb des Organismus und müssen als Faktor der körperlichen und geistigen Gesundheit in Betracht gezogen.

Alle faszialen Schichten bestehen zu einem gewissen variablen Teil aus kontraktilen Myofibroblasten, deren Aktivität vom autonomen Nervensystem gesteuert wird. Ist eine Dehnung der Faszie erforderlich, flachen die Fibroblasten ab und vergrößern somit die fasziale Gewebefläche. Sie sind in der Lage einwirkende Kräfte wahrzunehmen und auf die Veränderungen mit Verformung ihres Zytoskeletts zu reagieren, das heißt entstehende Spannungen auszugleichen. Auf diese Weise unterstützen sie die Funktionen des Körpers, der alltäglichen spontaneinwirkenden Kräften z.B. beim Gehen oder Sitzen begegnen muss. Durch das Ausgleichen der Spannung, können Fibroblasten unter anderen die einwirkenden Kräfte auf Gefäße und Nerven vermindern.

Faszialer Schmerz

 Bis heute gibt es keine gesicherte Antwort auf die Fragen, warum sich z.B. durch Trauma, Narben, Kalzifizierung oder ischämische Prozesse veränderte Faszienbeweglichkeit, als Krankheit äußert. Als untrennbare Einheit, können Faszien und Muskulatur durch viszerale, metabolische, vaskuläre und anderen somatischen Dysfunktionen beeinflusst und in der Funktion gestört werden. Diese Dysfunktionen können zu Symptomen führen, die auf Basis von klinischen Parametern nicht erklärt werden können z.B. Fatigue Syndrom. Veränderungen der faszialen Elastizität führen zu Aktivität der Schmerzrezeptoren. Das bedeutet, dass sich mechanischer Stress als Schmerz äußern kann. Morgensteifigkeit und Anlaufschmerz könnten anstatt mit den Gelenken gegebenenfalls mit dem faszialen System in Bezug gebracht werden. Störungen der Mikrozirkulation und damit des Metabolismus durch Dehydratation oder anhaltender Spannung des Gewebes, könnten genau wie Narbengewebe oder Ödeme, zur verringerten Gleitfähigkeit der Faszien und somit zu Bewegungseinschränkung und Schmerz führen. Fasziale Spannung, führt möglicherweise zu lokaler Ischämie und zur Sensibilisierung der Nozizeptoren. Dieses kann wiederum die physiologische Muskelfunktion beeinträchtigen, sowie Muskelhartspann und Triggerpunkte verursachen. Bei chronischen Kreuzschmerzpatienten z.B., finden sich häufig lokale fasziale Entzündungen, die mit Veränderungen des Kollagens und Kalzifikation einhergehen. Diese morphologischen Gewebeveränderungen führen ggf. zu einer mechanischen Spannung und damit zu einer Schmerzsymptomatik.

Osteopathische fasziale Behandlung

Das Ziel osteopathischer Techniken ist es, die mechanischen Eigenschaften des faszialen Gewebes wie Steifheit, Dichte oder Viskosität zu modifizieren und somit die schnelle und adäquate Reaktion auf physischen Stress zu ermöglichen. Es wird versucht, fasziales Gleiten durch das Lösen faszialer Verklebungen, Mobilisation der Ligamente und lymphatischer-, sowie vaskulärer Drainage zu verbessern. Propriozeptive Organellen werden entlastet und Nozizeptoren beruhigt.

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